[…] Ich bleibe bei dem noch provokanten Begriff der Selektion. Noch, denn in einer nahen Zukunft wird dies ein normaler Vorgang. Einen verharmlosenden Euphemismus für Selektion wird der Mensch schon finden.
[…] Wer leichten Gewissens an diese Antworten herangeht, erinnere sich der noch nicht so fernen Zeit des unwerten Lebens bedenken. Es war eine Ideologie und es kann erneut zur Ideologie werden, wenn erneut Regeln und Normen aufgestellt werden.
In dem Beitrag »Besondere Lebenswege, besondere Menschen und andere Meister des Lebens« ist der Unterschied zwischen den Begriffen »Behinderte« und »Menschen mit Behinderung« relevant. Hier eine Erklärung dazu.
Solche drastischen Seelenwege erscheinen dem Verstand grausam. Für die Seele sind es Wege der Liebe, da sie dieses Lernen um ein weiteres oder gar mehrere Leben verkürzen kann. Einer dieser Wege der Weisheit und der Liebe kann die Demenz sein.
Wer nun geneigt ist, in jeder Behinderung eine freie Wahl der Seele zu sehen …
In einem Hospiz arbeiten, Entwicklungshilfe in gefährlichen Regionen leisten oder Hilfe bei Epidemien oder nach Katastrophen, Menschen mit Behinderung begleiten. Das eigene Leben riskieren, um anderes zu retten. Eltern schwerkranker Kinder, die sie mit Liebe begleiten, Eltern, die sich nach einer pränatalen Diagnose für ein Kind mit Behinderung entscheiden: Alles normale Wege?
Manche Menschen werden durch die Medien als Helden des Alltags geehrt, manche mit einem Verdienstorden ausgezeichnet. Es sind wenige, die so bekannt werden, es sind viele, die unbekannt bleiben – die Meister des Lebens.
Zwischen Menschen mit Behinderung und Behinderten gibt es einen wesentlichen Unterschied. Das Wort »Behinderter« reduziert einen Menschen auf die Behinderung oder macht zumindest diese Behinderung zum Hauptmerkmal dieses Menschen. Der Mensch spielt hier eine untergeordnete Rolle, die Behinderung steht im Vordergrund.